Weingut am Stein

Wettbewerbsidee

Der Entwurf ist inspiriert von der vertikalen Struktur der Rebzeilen und der horizontalen Struktur der Erdschichten des Weinbergs. Dem heterogenen Bestand werden klare, markante Formen gegenüber gestellt. Bestand und Neubauten werden somit auf spannungsreiche Art miteinander verbunden. Das Produkt Wein wird durch eine moderne aber dennoch sinnliche Architektur präsentiert.

Architektur

Das Natursteingebäude mit seinen Außenmaßen von ca. 9 x 9 Metern steht auf der östlichen Grenze des Grundstückes als Auftakt zum Weingut und definiert markant die tatsächliche Größe der Gesamtanlage. Das Gebäude ist die moderne Interpretation des orttypischen Weinbergshauses. Es wächst als geschichteter Quader aus dem hanglagigen Gelände heraus. Die Muschelkalkfassade nimmt mit ihren liegenden Bändern die Schichtung des Berges und seinen Gesteinsformationen auf. Die Schwere des Steines wird durch die tiefen Fensterbänder betont.

Das WeinWerk mit seinen Außenmaßen von ca. 10 x 10 Metern steht städtebaulich markant auf der Südostseite des bestehenden Weinkellers und verbindet dort Alt mit Neu. Die zweischichtige Fassade aus grünem Glas und vertikalen Eichenholzbalken nimmt die vorhandene Struktur und Farbigkeit der umgebenden Weinberge auf. Durch die Tiefe der beiden Schichten entsteht ein wechselhaftes Spiel zwischen Licht und Schatten. Je nach Tageszeit und Sonnenstand verändert sich das äußere und innere Erscheinungsbild. Eine flächige Beleuchtung im Zwischenraum der Fassadenschichten lässt das Gebäude bei Nacht von außen wie einen Leuchtkörper erscheinen. Zudem sorgt sie im Innenraum für einen angenehme Atmosphäre und blendfreien Blick durch die Glasaußenwände. Außer dem sensiblen Umgang mit Tageslicht und Kunstlicht wird das Weinwerk bestimmt von der Raumdynamik. Inspiriert von den Weinbergswegen sind die drei bis vier Etagen miteinander durch fließende Räume verbunden, die mit eng und weit, sowie hoch und niedrig kokettieren. Der minimale Materialeinsatz von Beton, Glas, Lehm und Eichenholz sorgt für eine angenehme klare Linie und lässt Außenraum und Innenraum miteinander verschmelzen.

Auszeichnungen

  • artouro, Nominierung Bayerischer Tourismus Architektur Preis 2011
  • Antonio-Petrini-Preis der Stadt Würzburg 2007
  • Deutscher Architekturpreis Wein 2007
  • BDA- Preis 2006 Auszeichnung guter Bauten in Franken
  • Architektouren 2006

Veröffentlichungen

  • Basiswissen Bauphysik, Norbert Bogusch, Thomas Duzia, Frauenhofer IRB Verlag
  • Architektur & Wein, Andreas Gottlieb Hempel, Callwey Verlag 2010
  • Sightsleepinghotel - Aufnahme des Gästehauses
  • Baumaterialien Sichtbeton, Ursula Baus, DVA-Verlag 2007
  • Winery Design, Christian Datz, Christof Kullmann, teNeues 2006
  • AIT 12/2005 – Handverlesen

 

 

Neubau eines Präsentationsgebäudes mit Einrichtung der Verkaufs- und Seminarräume sowie Ausbau und Einrichtung  der Gästewohnungen
in Würzburg

in Zusammenarbeit mit Reinhard May


Bauherr: Weingut am Stein, Ludwig Knoll
Projektart: Neubau
Bearbeitung: 2004-2005
Fertigstellung: 2005
Leistungsphasen: 1-8
Beauftragt nach 1. Preis im Wettbewerb 2003


Weingut am Stein (Fotograf: Gerhard Hagen)
Präsentations- und Verkaufsraum im WeinWerk (Fotograf: Gerhard Hagen)
Präsentations- und Verkaufsraum im WeinWerk (Fotograf: Gerhard Hagen)
Präsentations- und Verkaufsraum im WeinWerk (Fotograf: Gerhard Hagen)
Präsentations- und Verkaufsraum im WeinWerk (Fotograf: Gerhard Hagen)
WeinWerk (Fotograf: Gerhard Hagen)
WeinWerk bei Nacht (Fotograf: Gerhard Hagen)
Kelterhaus (Fotograf: Gerhard Hagen)
Gästewohnung im Kelterhaus (Fotograf: Dieter Leistner)
Gästewohnung im Kelterhaus (Fotograf: Dieter Leistner)
Lageplan Weingut am Stein
Kellergeschoss WeinWerk
Erdgeschoss WeinWerk
Obergeschoss WeinWerk
Schnitt WeinWerk
Ansicht