Hotel Steinburg Ostflügel

Städtebau - Fernwirkung des Gebäudes

Das Gebäude entwickelt sich aus der vorhandenen Topographie heraus. Die für den Ort markanten Strukturen mit den sich auffächernden Weinbergsflächen und den Weinbergswegen werden auf das Bauwerk übertragen. Der Neubau und die Natur verzahnen zu einer Einheit. Die Großform des Gebäudes wird durch vorgesetzte „Filterelemente“ gegliedert. Die Anlage wird zum Bestandteil des Weinberges und schafft so einen unverwechselbaren Bezug zum Ort.  

Städtebau - Nahwirkung des Gebäudes

Die städtebaulich markante Form der Filter löst sich von Nahem in verschiedenen Transparenzen auf. Der Abstand der waagerechten Holzlamellen ist unterschiedlich groß und kann deshalb optimal auf seinen Einsatzort eingestellt werden (Durchblick zur Stadt, Sonnenschutz). Zusätzlich sorgen die Filterelemente für spannungsreiche Außen-, Zwischen- und Innenräume. Das Gebäude inklusive Außenräume wird zum Refugium. Zum Norden hin wirken diese Filter weniger als Sonnenschutz und raumbildende Elemente, dafür aber umso mehr als Sichtschutz zum Straßenraum.  

Erschließungen - Anbindungen an den Bestand

Auf der Nordseite des Tagungshotels befinden sich Haupteingang mit Vorfahrt, sowie die Parkplätze für die Gesamtanlage der Steinburg. Das Tagungshotel ist in allen Geschossebenen barrierefrei. Der Hotelgast des Land- und Traumschlosses wird zwischen Refugium und Bestand zum Haupteingang geführt. Der Tagungsgast hingegen kann auch direkt im Refugium einchecken. Der Neubau wird im Untergeschoss mit einem Tunnel und im Obergeschoss  mit einer Brücke an den Bestand angebunden. Auf der Ostseite gelangt man im OG über eine weitere Brücke in den Weingarten. Eine zweite Fluchttreppe ist so nicht erforderlich.    

Funktionen - Gliederung des Gebäudes

Im EG befinden sich die Funktionsräume des Tagungsbereiches. Die Garderobe und WC-Anlage liegt im UG. Die Empfangstheke im EG übernimmt eine Doppelfunktion als Rezeption und Bar (Ausschank bei Tagungsbetrieb). Im Obergeschoss sind 24 Doppelzimmer (20 DZ ca. 32 m² und 4 DZ mit Schlafsofa ca. 36 m²). Die großen DZ sind auch behindertengerecht ausführbar. Über die Brücke auf der Westseite können alle Zimmer direkt mit dem geplanten Wellness-Bereich im Bestand angebunden werden. Auf dem Flachdach des Neubaus könnten sich ein Outdoor-Spa-Bereich, sowie eine Sky-Lounge mit grandiosem Blick auf die Stadt entwickeln.    

Wirtschaftlichkeit - Genehmigungsfähigkeit

Das Refugium ist durch seine kompakte Bauweise und klare Aufteilung im Innenbereich sehr wirtschaftlich herzustellen und für den Nutzer effektiv zu betreiben. Die Zonen Foyer, Lounge und Tagungsbereich können unterschiedliche Funktionen übernehmen und sind multifunktional einsetzbar. Die vorgeschlagene Natursteinfassade könnte aus wirtschaftlichen Gründen durch eine hochwertige Putzfassade ersetzt werden, da die vorgelagerten Filter die städtebauliche und topografische Einbindung in die Gesamtanlage gewährleisten.  Die Höhen- und Längenentwicklung des Gebäudes bindet sich topographisch in den Würzburger Stein ein und sollte dadurch einer Genehmigungsfähigkeit des Projektes dienlich sein.

Erweiterungsbau am Hotel Steinburg in Würzburg

Parallelbeauftragung


Platzierung: 2. Preis
Projektart: Neubau
Auslober: Schloss Steinburg, Lothar Bezold
Bearbeitung: 2007


Ideenskizze
Ansicht Süd
Ansicht Nord
Visualisierung: Matthias Braun
Visualisierung: Matthias Braun
Skizze Eingangsbereich
Schnitt
Erdgeschoss
Obergeschoss
Hotelzimmer